Wieder hat sich ein ehemaliger Hansa - Fahrer bei mir gemeldet. Klaus Kurpiers, vielleicht bei seinen ehemaligen Kollegen besser bekannt als "Icke" oder "Bombay".
Klaus fuhr Mitte der "Sechziger" als Reiniger auf MS "Rabenfels, MS "Treuenfels", MS "Braunfels, MS "Marienfels", MS "Lindenfels" und MS "Byblos". Klaus hat mir seinen Äquatortaufschein vom 3.4. 1968 auf MS "Byblos" zur Verfügung gestellt. Hier ist das Prachtstück:
Äquatortaufschein von Klaus Kurpiers
Hier noch die Details etwas vergrößert:
Hier noch einmal die 3 Unterschriften vergrößert, vielleicht erkennt sie jemand:
Kapitän
Neptun
Pastor
Taufspruch von Klaus Kurpiers
Das obere Gedicht sollte Klaus bei der Äquatortaufe auswendig lernen und aufsagen.
Ich habe bei Klaus noch einmal nachgefragt, ob er sich an Namen erinnern kann, oder ob noch Bilder oder Sefahrtbucheinträge vorhanden sind. Falls sich da noch etwas tun sollte, werde ich es hier veröffentlichen.
Auf jeden Fall erst einmal vielen Dank Klaus!!!!!
Es sind noch Bilder da!!!!!! Ich freue mich sehr, das mir Klaus Kurpiers noch einige Bilder aus seiner Hansa - Zeit zugemailt hat. Hier die ersten vier von MS "Lindenfels" 1965/1966.
Vorher noch folgende Info:
Noch eine Info:
Auf der Hinfahrt-nach der Äquatortaufe-haben wir im Roten Meer, in den Korallenbänken vor Gidda (bei Mekka)
verankerte Seebojen ausgewechselt, da die Byblos am Schiffsboden platt wie ein Tisch war, aber dadurch leider des öfteren auf einem Korallenstock aufsaß und unter größeren Schwierigkeiten wieder frei kam.
Auf der Rücktour der MS Byblos vom Persischen Golf mußten alle Mann für mehrere Tage von Bord und ins Seemannsheim in Kapstadt, da wegen einer Maisladung die Laderäume ausgegast wurden.
Gruß Klaus
So übrigens kam Klaus Kupiers zur Reederei DDG HANSA - Bremen:
Hallo Wolle,
hier nun der verloren gegangene Bericht von Juni 2020, den Du in Deiner Homepage veröffentlichen kannst.
"Wie ich zu Hansa kam".
Im Jahre 1965 trampte ich von Berlin per Anhalter nach Indien.
In den Kriegswirren des großen Krieges zwischen Indien und Pakistan (Kaschmirkriese) verschlug es mich nach Bombay. Um mal wieder richtiges, gutes, deutsches Essen zu bekommen, begab ich mich in den Hafen. Dort lag im Viktoria-Dock die stolze Marienfels unter Kapitän Magner. Als ich an Bord ging, ließ mich der Kapitän wieder an Land bringen. Was der Kapitän nicht wissen konnte, die Besatzung versteckte mich später an Bord.
Als Gegenleistung wusch ich für die Maschinencrew Kesselpäckchen und für die Deckscrew Arbeitsklamotten für 3 Mahlzeiten am Tag und schlief in der Wäschekammer. Bis zum Auslaufen in 18 Tagen.
Dann trampte ich nach Deutschland zurück, nach Bremen. Dort begab ich mich zu Hansa, Schlachte 6.
Im Heuerbüro traf ich auf Käp`tn Lessing, dem ich wohl mit dieser Geschichte imponierte. In kürzester Zeit verhalf er mir zum Seefahrtsbuch. 3 Tage später lief die Marienfels ein. Die Crew traute ihren Augen nicht. Der 1. Offizier dachte, ich sei als Blinder mitgefahren. Alles stellte sich aber zum Guten heraus. Ich fuhr meine erste Reise mit der Marienfels als Reiniger.
Davon wurde auch in der Berliner Kreuzberger Chronik, Nr. 191 vom Juli 2017 berichtet, unter Klaus Kurpiers.
Nach diesem langen Bericht nochmals viele Grüße
"Icke oder Bombay"
Klaus Kurpiers aus Berlin